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Filmfestspiele Cannes – Sehnsuchtsfläche Plakat – Marie-Laure de Noailles

Rolf Liffers nimmt uns diese Woche mit in die Welt von Kino und Kunst: Die Filmfestspiele in Cannes (ab 14. Mai) werfen ihre Schatten voraus. Außerdem: Ausstellungstipps!

Cannes: Cate Blanchett spielt die EU-Kommissionschefin von der Leyen

Cate Blanchett
Cate Blanchett wird in zwei Wochen in Cannes erwartet. Foto: Harald Krichel, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Rein deutsche Produktionen sind bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes (14. bis 25. Mai) zwar nicht vertreten (wir berichteten). In einer Nebenreihe allerdings spielt eine „Deutsche“ die Hauptrolle – EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, die in der kanadisch-deutschen Koproduktion „Rumours“ („Gerüchte“) von der US-australischen Schauspielerin Cate Blanchett verkörpert wird.

Einen starken Bezug zur aktuellen Politik hat auch „The Apprentice“ („Der Lehrling“) des Regisseurs Ali Abbasi über den Aufstieg von Ex-US-Präsident Donald Trump.

Chancen auf die Goldene Palme rechnet sich US-Filmemacher Francis Ford Coppola aus. Sein Monumentalfilm „Megalopolis“, an dem er mehrere Jahrzehnte gearbeitet hat, erzählt von einem Architekten, der New York nach einer verheerenden Katastrophe wieder aufbauen will.

Ähnliche Preis-Hoffnungen hegt der französische Regisseur Christophe Honoré, der das Leben von Marcello Mastroianni („Marcello mio“) verfilmt hat – in der Hauptrolle Mastroiannis Tochter Chiara, deren Mutter Catherine Deneuve im Film sich selbst spielt.

Insgesamt rechnen sich 19 Filme Chancen auf den Hauptpreis aus. Übrigens auch Jacques Audiard, der mit „Emilia Perez“ in den Wettbewerb geht, einem Film über einen mexikanischen Drogenhändler, der sich für eine Geschlechtsumwandlung entscheidet (mit Selena Gomez).

Gewonnen hat schon jetzt Star-Wars-Erfinder George Lucas, der für sein Lebenswerk mit der Goldenen Ehrenpalme ausgezeichnet werden wird.

Kino-Update des Grafen von Monte Christo

Immer wieder schön: Die Geschichte spielt in Marseille – genauer: auf Château d’If – und ist von seinem Autor Alexandre Dumas frei erfunden. Den Grafen von Monte Christo hat es zwar nie gegeben, die Figur jedoch ist unsterblich.

Bei den 77. Filmfestspielen in Cannes wird jetzt eine neue Adaption des Romans gezeigt: mit Pierre Niney, Pierfrancesco Favino, Anais Demoustier und Laurent Lafitte.

Inszeniert wurde der Film vom gleichen Regisseur-Duo, das schon für die neue Drei-Musketiere-Filme verantwortlich war: Matthieu Delaporte und Alexandre De la Patellière. Am 28. Juni soll das Racheepos in die Kinos kommen.

Depardieu bald vor Gericht

Gérard Depardieu („Mord in Saint-Tropez“, 2022) muss sich ab Oktober vor Gericht verantworten. Nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft werden ihm mehrere sexuelle Übergriffe vorgeworfen (wir berichteten).

In dieser Woche nun ist der 75-jährige Schauspieler von der Polizei verhört und anschließend kurz in Gewahrsam genommen, danach aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Sein Anwalt sagte, sein Mandant habe alle Vorwürfe bestritten. Erst kürzlich hatten ihm zwei weitere Frauen sexuelle Belästigungen unterstellt.

Folkwang: Alte südfranzösische Tourismuswerbung begeistert

Foto: Rolf Liffers

Die Ausstellung „Ferne Länder, Ferne Zeiten – Sehnsuchtsfläche Plakat“ (bis 7. Juli) im Folkwangmuseum Essen – wir berichteten – hat sich inzwischen zum Renner des ersten Halbjahres 2024 entwickelt.

Heute liefert azurblau.fr eine fotografische Zwischenlese, aus der hervorgeht, dass um die Wende zum 20. Jahrhundert keineswegs nur die Metropolen der Côte d’Azur (Nizza, Marseille, Monaco usw.) beworben wurden, sondern auch kleinere Ort wie Menton, Cannes, La Seyne, Hyères-les-Palmiers, Sainte-Maxime, Bandol, Villefranche u.v.a.m.

Darüber hinaus werden verschiedene Bahnverbindungen wie der „Riviera-Express“ Berlin-Monte Carlo angepriesen. Eine wahre Augenweide!

Nicht verpassen!

In Hyères-les-Palmiers sind nur noch wenige Tage zwei bemerkenswerte Kunstausstellungen zu sehen: Bis zum 19. Mai „Terra Incognita“ im feinen Musée La Banque – wie mit Weichzeichner gemalte Werke des Pariser Malers Pascal Vinardel und (nur noch bis zum morgigen 5. Mai) in der legendären Villa Noailles Gemälde der einstigen Eigentümerin Marie-Laure de Noailles, die nicht nur selbst Künstlerin war, sondern vor allem auch Mäzenin in den dreißiger Jahren noch unbekannter Künstler wie Giacometti, Picasso, Dalí etc. gewesen ist. (Fotos: R.L.)

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