Read more about the article Liebe Freunde von Azurblau, liebe Leser unseres ersten Monatskehraus,
Horst Hensel, der in Südfrankreich vor Jahrzehnten ein neues Kapitel zur deutschen Literaturgeschichte aufschlug, hat für den IFB Verlag Deutsche Sprache ein neues dreibändiges Buch geschrieben: das Epos “Salz & Eisen”, das im Bürgerkrieg von 1920 spielt.

Liebe Freunde von Azurblau, liebe Leser unseres ersten Monatskehraus,

man möge mir mein folgendes ungeordnetes Geschreibsel verzeihen. Aber die Kulturtafel war in diesem Spätsommer, in dem auch wir von der Nachrichtenredaktion mal richtig und bis zur bitteren Neige blau machen wollten (sozusagen azurblau), derart reich gedeckt, dass wir Ihnen zumindest die Sahnehäubchen nicht vorenthalten wollen und können. Derlei Kehraus würden wir uns in der Zukunft gern angewöhnen, um Ihnen wenigstens einen Teil der Delikatessen schmackhaft zu machen. Der erste von den unregelmäßig geplanten "Newslettern" beginnt allerdings mit nicht ganz leichter Kost: Ruhrgebiets-Revolution und Riviera Der Romancier Horst Hensel, der in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts durch eine unscheinbare Postkarte…

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Read more about the article Schnappschüsse eines privaten Picassos in Münster
Capas Fotos von 1948 zeigen einen entspannten Picasso, der mit seinem Sohn am Sandstrand spielt oder seine Geliebte kavaliersgerecht mit großem Schirm vor der Sonne schützt wie hier in Golfe-Juan. Repro: Rolf Liffers

Schnappschüsse eines privaten Picassos in Münster

70.000 Negative hat einer der berühmtesten Fotografen des 20. Jahrhunderts seiner Nachwelt hinterlassen. Ein eigenes Museum jedoch ist Robert Capa (eigentlich Endre Friedmann) bis heute nicht vergönnt, vermutet Professor Dr. Markus Müller auf Befragen. Jedenfalls sei ihm keines bekannt. Da springt jetzt sein Picassomuseum in Münster mit einer großen Capa-Retrospektive (bis 29. September) in die Bresche. Wieso ausgerechnet das Picassomuseum? Weil Capa mit dem Maler und seiner Lebensgefährtin Françoise Gilot nach deren eigenem Bekunden bis zum frühen Tod des Reporters befreundet war. Capas an der Côte d’Azur entstandene private Fotos von den beiden wurden zum Teil weltbekannt. "Picassos Arkadien in…

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Read more about the article D-Day-Gedenken in der Normandie: Hinter den Kulissen tobt regionaler Kleinkrieg
Kapital schlagen aus der Erinnerung an die größte Militärinvasion der Weltgeschichte? Foto: Rolf Liffers

D-Day-Gedenken in der Normandie: Hinter den Kulissen tobt regionaler Kleinkrieg

Hinter den Kulissen der friedensbeseelten Feierlichkeiten der westlichen Welt zum 80. Jahrestag der alliierten Landung an den Stränden der Normandie ist ein regionaler Kleinkrieg ausgebrochen. Gegenstand des Streits zwischen zwei verfeindeten Lagern: Die einen wollen aus der Erinnerung an die größte Militärinvasion der Weltgeschichte weiter Kapital schlagen. Die anderen finden, die Geschmacksgrenzen, das historische Ereignis mit seinen Zehntausenden von gefallenen Soldaten kommerziell auszuschlachten, drohten endgültig überschritten zu werden. Die Rede ist von einer "Disneylandisierung einer Kriegskatastrophe". azurblau.fr-Reporter Rolf Liffers sah sich vor Ort um und fand ganze Dörfer, die in der Tat bis heute vom nahenden militärischen Untergang des sogenannten…

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Willy Brandt und Günter Guillaume bei einem Parteitag in Düsseldorf. Foto: Pelz, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Vor 50 Jahren im Var enttarnt: Der Spion, der Willy Brandt stürzte

Vor 50 Jahren wurde in Sainte-Maxime im Departement Var die letzte Seite des spektakulärsten Spionage-Thrillers in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland aufgeschlagen, der wenig später im Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt (1913-1992) gipfelte. Einer Hundertschaft von verdeckten deutschen Polizisten gelang es mit Unterstützung der französischen Behörden, den DDR-Spitzel Günter Guillaume (1927-1995) bei seinem für alle Zeiten letzten konspirativen Treffen an der Côte d’Azur zu enttarnen. Dabei zeigten die Verfolger starke Nerven. Statt Guillaume gleich an Ort und Stelle dingfest zu machen, hefteten sie sich bei seiner Rückreise nur an seine Fersen, um den ahnungslosen Verräter erst nach seinem Wiedereintreffen in…

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Gustave Eiffel im Jahr 1888. Foto: Nadar, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Post vom Enkel des Herrn Eiffel

Nicht jedem unserer Leser scheint sich nach Lektüre unseres Artikels über die deutschstämmigen Schöpfer von Eiffelturm und Freiheitsstatue erschlossen zu haben, wieso sich die Eifeler Familie Bönickhausen nach ihrer Emigration nach Frankreich plötzlich "Bönickhausen dit Eiffel" nannte und warum das mit Doppel-F. Auch in der Heimat Marmagen gab es immer wieder Irritationen. Viele hielten das für einen Schreibfehler. Keiner vermag die Zusammenhänge besser zu erklären als Altbürgermeister Felix Bretz. Der 86-jährige Heimathistoriker erinnert sich noch wie gestern an einen Brief, den er vor 50 Jahren aus Frankreich erhielt. Absender war Ingenieur Jacques Paul aus dem südfranzösischen Bordeaux. Bretz traute seinen…

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Schriftstellerin Françoise Sagan. (Foto Mitte: gettyimages.it, Domaine public, https://commons.wikimedia.org)

„Charmantes kleines Monster“: Erinnerungen an wilde Jahre in Saint-Tropez

Jetset und süßes Leben - das sind die Assoziationen, die einem beim Namen Françoise Sagan zuerst in den Sinn kommen. Mit ihrem in Saint-Tropez spielenden Debütroman "Bonjour tristesse" war das damals erst 19-jährige "charmante kleine Monster" (François Mauriac) über Nacht weltberühmt geworden. Wenig später, 1957, hatte Otto Preminger die Story in Le Lavandou (Departement Var) verfilmt - in Starbesetzung mit David Niven, Jean Seberg, Deborah Kerr, Juliette Greco und Mylène Demongeot in den Hauptrollen. Danach schrieb die verhinderte Literaturstudentin noch weitere rund 40 Bücher und zehn Theaterstücke. Von Rolf Liffers. Auf der Welle des Erfolgs geriet die Tochter aus einer…

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Alexandre Gustave Bönickhausen genannt Eiffel, Konstrukteur des Eiffelturms - aber auch vieler anderer Gebäude(teile), etwa an der Côte d’Azur. Foto Eiffel: USMC Archives from Quantico, USA, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons. Foto Eiffelturm: AS

Eiffelturm und Freiheitsstatue: Große Franzosen – deutsche Wurzeln

Weltweit haben die Medien um die Jahreswende an den Erbauer des Eiffelturms, Gustave Eiffel, erinnert, der vor 100 Jahren starb. Fast zeitgleich mit dem Todestag des großen Ingenieurs ist in dieser Woche ein Buch aus der Feder des Nizzarder Universitätsprofessors Yves Dao-Léna erschienen, das die Entstehungsgeschichte des Pariser Wahrzeichens aus einem eher ungewöhnlichen Blickwinkel nachzeichnet. Nach Quellen von azurblau.fr war Eiffel zumindest technisch auch maßgeblich an der Konstruktion der New Yorker Freiheitsstatue beteiligt. Künstlerischer Schöpfer der Statue of Liberty, von deren Original es an der Côte d’Azur zwei bescheidene Ableger gibt, war der Bildhauer Auguste Bartholdi, der mit Eiffel über…

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Read more about the article 100. Todestag Lenins: „Reha“ in Nizza und die Liebe brachten ihn wieder auf die Beine
Allgemeine Erschöpfung führte Lenin 1911 nach Südfrankreich – einige Jahre vor der Oktoberrevolution, bei der er und die kommunistischen Bolschewiki in Russland gewaltsam die Macht an sich rissen. In Nizza genoss der Revolutionsführer das milde Klima. Aber auch die Liebe verband den damals im Exil lebenden Umstürzler mit dem Hexagon.

100. Todestag Lenins: „Reha“ in Nizza und die Liebe brachten ihn wieder auf die Beine

Vor hundert Jahren - im Januar 1924 - ist in Gorki bei Moskau der Gründer der Sowjetunion, Wladimir Iljitsch Lenin, an den Spätfolgen eines blutigen Attentats und einer Reihe von Schlaganfällen gestorben. Er war erst 54 und schon seit langem gesundheitlich schwer angeschlagen. Immerhin hat er einen Erholungsurlaub in Nizza um 13 Jahre überlebt. Noch heute erinnert eine Gedenkplakette im Musikerviertel an seinen Aufenthalt im Hotel "Oasis" an der Rue Gounod. Die Stadt Petrograd indessen, die - ihm zu Ehren - in seinem Todesjahr auf Betreiben des Proletariats in Leningrad umbenannt worden war, heißt nach dem Zusammenbruch der UdSSR (1991)…

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Provinzposse um Pagnol & Paris-Tipp für Leseratten

Unsere Streiflichter führen uns in dieser Woche nach Marseille und Paris: Über Provence-Kult-Autor Marcel Pagnol, dessen Enkel und den Bürgermeister-Zwist sowie über eine ebenso kultige Buchhandlung in Frankreichs Hauptstadt berichtet Azurblau-Chefreporter Rolf Liffers. Ende der heilen Provence-Welt? Jahrzehntelang war Marcel Pagnol (1895-1974) das liebevoll gehätschelte Maskottchen der großen Stadt am Meer, in der er ab 1904 aufwuchs: Symbol, Synonym gar für das Lebensgefühl des Midi. Jetzt plötzlich sollen nach einem seit Monaten schwärenden Psychodrama alle Spuren des weltberühmten Dichters aus Marseille verschwinden. Das gilt insbesondere für das Schloss seiner Mutter (Château La Buzine), aus der autobiografischen Romantrilogie "Eine Kindheit in…

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Toulon am Scheideweg der Geschichte

Das Departement Var begeht im Augenblick gehäuft historische Jahrestage: den 80. der Zerstörung von Toulon durch die Amerikaner (1943), den 130. des folgenreichen russischen Flottenbesuchs in Toulon (1893) sowie den 230. Jahrestag der Befreiung Toulons von den Engländern (1793), ohne die der kleine Hauptmann Napoleon Bonaparte (1769-1821) vielleicht nie Karriere gemacht hätte. Für Azurblau in die Geschichtsbücher geblickt hat Rolf Liffers. 1943: Toulon "nur noch ein Trümmerfeld" Im November 1943 fallen die Schatten eines US-amerikanischen Bombergeschwaders auf die große Stadt. Ein Jahr nach der von Pétains Admiralität angeordneten Selbstversenkung (sabordage) der Mittelmeerflotte von Vichy im dortigen Kriegshafen legen Flugzeuge der…

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