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Cannes – Isabelle Huppert – Clooney & Pitt

Unsere Streiflichter führen uns – wenige Wochen vor Beginn der Filmfestspiele in Cannes – in die Welt des Kinos. Von Rolf Liffers.

Coppola unter den Gästen der Filmfestspiele von Cannes

Die Teilnehmenden der 77. Internationalen Filmfestspiele in Cannes vom 14. bis 25. Mai – unter ihnen Francis Ford Coppola, Christophe Honoré und Agathe Riedinger – stehen fest.

Wie der Veranstalter traditionell Mitte April bekannt gab, sollen insgesamt 19 Wettbewerbsfilme gezeigt werden, von denen vier von Frauen stammen.
Mit dabei ist diesmal auch das Langzeitprojekt „Megalopolis“ von Coppola, an dem der Regisseur seit Jahren arbeitet. Mit dem Drama «Marcello Mio», das von Abstammung und Selbstbildern handelt und in dem Chiara Mastroianni ihren Vater Marcello Mastroianni spielt, ist Christophe Honoré schon zum dritten Mal in Cannes am Start.

Als Spielfilm-Debütantin wird Agathe Riedinger ihren Coming-of-Age-Film «Diamant Brut» vorstellen. Die Geschichte handelt von einer 19-Jährigen, die zu einem Casting der Show «Miracle Island» eingeladen wird.

Nachdem Wim Wenders im vorigen Jahr gleich zweimal in Cannes vertreten war, kommt 2024 keine Produktion aus Österreich und Deutschland.

Foto o.l.: © Shochiku Co., Ltd. – Rhapsodie en août d’Akira Kurosawa (1991) / Création graphique © Hartland Villa

Isabelle Huppert kommt im August ins Ruhrgebiet

Isabelle Huppert, als beste Schauspielerin zweifache Gewinnerin der Goldenen Palme bei den Filmfestspielen von Cannes und 2022 mit dem Goldenen Ehrenbär der Berlinale ausgezeichnete französische Theater- und Filmikone, kommt in diesem Sommer ins Ruhrgebiet. Am 29. August wird sie im Rahmen der Ruhrtriennale im Landschaftspark Duisburg als „Bérénice“ auftreten.

Frei inspiriert von Jean Racines gleichnamiger klassischer Tragödie von 1670 zeigt Romeo Castellucci eine Adaption des Stücks in Form eines vom Star des französischen Kinos gehaltenen Monologs. In Cannes hatte Huppert für ihre Rollen in Chabrols „Violette Nozière“ und „Die Klavierspielerin“ nach dem Roman von Elfriede Jelinek die Hauptpreise gewonnen.

Foto o.M.: Isabelle Huppert. Archivfoto (2018): Georges Biard, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Clooney und Pitt gemeinsam vor der Kamera

George Clooney dürfte demnächst wieder auf der Leinwand oder auf der Plattform Apple+ zu sehen sein. Dort spielt er mit seinem Freund und Nachbarn im südfranzösischen Departement Var, Brad Pitt, die Hauptrolle in dem Thriller „Wolfs“ unter der Regie von Jon Watts. Der Film, der zeigt, wie die beiden Einzelgänger bei ihrem nächsten Job zusammenarbeiten müssen, soll im September in die Kinos kommen.

Archivfotos Clooney/Pitt (o.r.): Siebbi, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons – Toglenn, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Schlöndorff will Titelrolle seines Vivaldi-Films mit Italiener besetzen

Langsam lichtet sich der Nebel um das nächste Projekt des deutschen Erfolgsregisseurs Volker Schlöndorff. Im Gespräch mit azurblau.fr hatte er sich kürzlich in Hyères-les-Palmiers noch unentschlossen gezeigt, mit wem er die Hauptrolle in seinem neuen Film besetzen werde, in dem er ein unbekanntes Kapitel aus dem Leben des italienischen Komponisten Antonio Vivaldi („Die vier Jahreszeiten“) schildern will. Es gab bereits Spekulationen, das Los könne auf David Garret fallen. Nun hat der 85-jährige Cineast zumindest etwas Klarheit geschaffen. Danach will er die Produktion in italienischer Sprache und mit italienischen Darstellern umsetzen, sagte er an seinem Wohnort Potsdam. Die Vorbereitungen für die Dreharbeiten stünden aber immer noch am Anfang. Das Drehbuch sei zwar fertig. Noch aber habe er nicht genügend Geld einwerben können.

„Vivaldis Musik, die wir heute in jedem Fahrstuhl hören, ist 200 Jahre lang verschollen gewesen“, fuhr Schlöndorff fort. Der Kinofilm nach dem Buch „Vivaldi und seine Töchter“ von Peter Schneider werde sich speziell der Lebensphase widmen, in der der Komponist (1678-1741) in Venedig als Musiklehrer in einem Waisenhaus für Mädchen gearbeitet und dort das erste weibliche Orchester Europas gegründet habe. „Das ist doch eine sehr, sehr spannende Geschichte“, findet Schlöndorff. Es solle darum gehen, was der Venezianer und geweihte Priester für ein Mensch war. „Wahrscheinlich eine Art Melancholiker, der aber Momente unglaublicher Begeisterung erlebte.“

1979 war Schlöndorff für seine Romanverfilmung von Günter Grassens „Die Blechtrommel“ mit einem Auslands-Oscar und der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet worden.

Diane Krüger: "Bei Sexszenen muss man nicht Vollgas geben"

Die aus Niedersachsen stammende und in Frankreich lebende Schauspielerin Diane Krüger, die 2017 bei den Filmfestspielen von Cannes für ihre Rolle in Fatih Akins NSU-Drama „Aus dem Nichts“ den Preis als beste Schauspielerin gewonnen hatte, hat sich über körperliche Nähe vor der Kamera geäußert. Ein schwieriges Genre, das bisweilen in Schlüpfrigkeit oder Banalität umschlagen kann, und auch einer Veteranin wie ihr nicht unbedingt zu gefallen scheint.

Ihre erste Kussszene, sagte die 47-Jährige der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, habe sie 2002 in “Bad, Bad Things” gespielt. Regisseur war ihr damaliger Mann, Guillaume Canet – eine „etwas komische Konstellation“, erinnert sie sich. Bei Kinoküssen habe sie jedoch schnell gelernt, dass man »nicht hundertprozentig Gas geben muss, damit das echt aussieht«. Generell sei sie „nicht so der Fan von Sexszenen im Film”. Früher habe sie vorher einen Scotch oder Wodka getrunken. “Mittlerweile ist es aber nicht mehr so ein Thema”.

Heute setze sie sich dafür ein, dass Sexszenen auf “eine bestimmte Art” gedreht werden. Über ihren neuen Film »Visions« bemerkte sie: “Da sind zwei Frauen, die durch ein Loch in der Wand beobachtet werden, als sie sich lieben. Gefilmt von einem männlichen Regisseur.” Sie habe nicht gewollt, dass “noch irgendwie so eine Schicht von Voyeurismus draufgelegt wird”. Das sei unnötig. Deswegen sei sie in der Szene “nicht wirklich” nackt zu sehen.

Johnny Depp gönnt sich ein Schloss in Italien

Johnny Depp, seit vielen Jahren Besitzer eines ganzen eigenen Dorfs bei Le Plan-de-la-Tour im Golf von Saint-Tropez, will sich jetzt auch noch ein Schloss in Italien gönnen. Der 60-jährige „Fluch der Karibik“-Star arbeitete nach der Rolle in dem französischen Film „Jeanne du Barry“ als Regisseur an „Modi“, u.a. in Turin, wo er bei den Dreharbeiten zu einem Biopic über den italienischen Maler Amedeo Modigliani (1884-1920) drehte. Dabei hat er sich offenbar in das alte Gemäuer verliebt. Genauer: Laut italienischen Medienberichten soll er ein Auge auf das Castello di Montalto Dora zwischen Turin und Mailand geworfen haben. Nach Informationen von „Daily Mail“ soll das Schloss aus dem 12. Jahrhundert vier Millionen US-Dollar kosten. Das Anwesen ist rund 2044 Quadratmeter groß und umfasst elf Schlafzimmer.

Doch das 3000-Seelen-Dorf Montalto Dora soll nicht glücklich sein über einen Hollywoodstar in ihrer Nachbarschaft. „Ein Star, der ein historisches Monument wie das Schloss Montalto Dora kauft, würde zu viel Aufmerksamkeit auf die Gegend ziehen“, sagte Bürgermeister Renzo Galletto der New York Post. „Und wir sind uns nicht sicher, ob das die richtige wirtschaftliche Synergie für die Gemeinde wäre.“

Da das Schloss Teil des italienischen Kulturerbes ist, müsste Johnny Depp diverse Auflagen befolgen. Depp scheint dazu aber bereit zu sein, wie eine dem Darsteller nahestehende Quelle versicherte. Durch das gewonnene Verleumdungsverfahren wegen angeblicher häuslicher Gewalt gegen seine Ex-Frau Amber Heard (37) scheint der Filmstar wieder flüssig zu sein. Gleichwohl steht sein Dorf bei Saint-Tropez nach wie vor für 23 Millionen US-Dollar zum Verkauf.

„Jeanne du Barry“ startete am 19. April in den britischen Kinos. Ab dem 2. Mai läuft er auch in Depps Heimat, den USA. In Deutschland war der Historienfilm schon im letzten Jahr zu sehen.

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