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Ging in L.A. (fast) leer aus: Sandra Hüller, hier abgelichtet bei der Berlinale im Jahr 2017. Archivfoto: Martin Kraft, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Hüller ohne Oscars

Die voriges Jahr in Cannes viel beachtete und in diesem Jahr bereits César-gekrönte Deutsche Sandra Hüller ist vergangene Nacht in Los Angeles persönlich leer ausgegangen. Der Holocaust-Film „The Zone of Interest“, in dem sie die Hauptrolle spielt, wurde aber als „Bester internationaler Film“ mit einem Oscar ausgezeichnet. Damit verwies er die in dieser Kategorie ebenfalls nominierten Arbeiten der deutschen Ilker Catak („Perfect Days“) und Wim Wenders („Das Lehrerzimmer“) auf die Plätze.

Hüller war für ihren Film „Anatomie eines Falls“, der immerhin für das beste Originaldrehbuch (Justine Triet und Arthur Harari) prämiert wurde, als „Beste Schauspielerin“ vorgeschlagen gewesen. Darin steht sie als eine wegen Mordes an ihrem Ehemann angeklagte Frau vor Gericht.

Für Irritationen sorgte bei der Preisverleihung die von vielen als unangemessen empfundene Bemerkung des Moderators Jimmy Kimmel über „Anatomie eines Falls“ und das Holocaust-Drama „The Zone of Interest“, in dem die 45-jährige Hüller die Ehefrau des Chefaufsehers des KZ Auschwitz verkörpert: „Ein Film über eine Frau, die ihren Mann tötet, und eine Nazi-Frau…Für den amerikanischen Kinogänger ist das harter Stoff, aber für die Deutschen ist es eine Liebeskomödie.“

R.L.

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