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Daniel Auteuil – Sting – Springsteen

“Streiflichter” – unter dieser Rubrik stellen wir wöchentlich wissenswerte Kurz-Info aus dem Süden zusammen. Diesmal: Von Auteuil über Sting und Bruce Springsteen bis Mozart – kulturell lassen Côte d’Azur & Provence wie gewohnt nichts anbrennen. Von Rolf Liffers.

Daniel Auteuil schließt Dreharbeiten in Draguignan ab

Auteuil

Daniel Auteuil hat die in Draguignan (Var) spielenden Szenen für seinen neuen Kinofilm „Le Fil“ im Kasten. Jetzt werden die Dreharbeiten in Arles und Tarascon fortgesetzt. Plott: Ein sinnsuchender Anwalt unterbricht seinen Ruhestand, um einen wegen Mordes angeklagten Mann zu verteidigen.

Auteuil selbst, Regisseur und Schauspieler, ist in Algerien geboren und in Avignon aufgewachsen, wo er seit zwei Jahren wieder wohnt. Allerdings ist er ständig unterwegs. „An Drehorten, in Paris, auf Korsika. Eigentlich ist der TGV mein Hauptwohnsitz…“, sagte er in Draguignan.

(Archivfoto: Thesupermat, Salon du livre de Paris 2011 – Daniel Auteuil – 004, CC BY-SA 3.0)

Seit dieser Woche Kartenvorverkauf für Sting-Konzert im nächsten Sommer

StingEs ist zwar noch ein Weilchen hin. Aber schon jetzt beginnt (hier und hier) der Vorverkauf für das Sting-Konzert am 16. Juli 2024 im Rahmen des Toulon-Festivals im Zénith (12. bis 25. Juli). Die Preise bewegen sich je nach Kategorie zwischen 67,50 und 165,50 Euro.

Laut Veranstalter („Toulon Evènements“) will der englische Rocksänger die größten Erfolge seines Repertoires spielen – die aus der Zeit von „The Police“, aber auch die seiner Solo-Karriere.

Insgesamt sind während des Festivals sechs bis acht Veranstaltungen mit unterschiedlichen Rap-, Rock- und Pop-Gruppen geplant.

Run auch auf Tickets für "The Boss" Bruce Springsteen

SpringsteenRun auch in diesem November schon auf die Karten für das Bruce-Springsteen-Konzert am 25. Mai 2024 im Orange Velodrom von Marseille. „The Boss“ – begleitet von seiner E Street Band – plant zwar insgesamt 22 Konzerte in Europa, aber diesmal nur dieses eine in Frankreich. Auf dem Programm stehen Stücke aus seinem Album „Only the Strong Survive“ von 2022, aber auch aus „Born in the USA“, „Dancing in the Dark“ und „Streets of Philadelphia“.

Voriges Jahr war 74-jährige Springsteen, der für seine vielstündigen Marathonkonzerte bekannt ist, aus Krankheitsgründen mehrfach ausgefallen.

Wie soeben gemeldet wird, sind inzwischen alle 50.000 Karten in Marseille ausverkauft. Fans können daher nur noch auf Rückläufer hoffen.

Besucherrekord bei der Buchmesse von Toulon

Buchmesse
Menschenmengen tummelten sich vergangenes Wochenende auf der Buchmesse in Toulon. Foto: Rolf Liffers

Jetzt ist es offiziell, was man schon am Andrang während der Veranstaltung ablesen konnte: Die „Fête du livre du Var“ von Toulon ist am Sonntagabend nach drei Tagen mit einem Besucherrekord ausgeklungen. 42.000 Menschen seien in die Buchmesse geströmt, bilanzierte die Präsidentin der Kulturkommission des Departements, Véronique Lenoir.

Entsprechend geduldig hatten die 350 im Chapiteau Place d’Armes versammelten Autoren bis zum Schluss ausgeharrt. Ehrenpräsidentin Katherine Pancol („Inspirationen überkommen mich zufällig und urplötzlich. Sie funktionieren wie ein Magnet, den man auf den Tisch legt und dann sieht, was daran hängen bleibt“) hatte ihren Aufenthalt gar verlängert und war entgegen ihrer Planung noch den ganzen Sonntag bei der Stange geblieben, um ihren Anhängern „endlos“ Widmungen in die Bücher zu schreiben.

Zur Anziehungskraft der Messe maßgeblich beigetragen hat insbesondere der neue Prix Goncourt 2023, Jean-Baptiste Andrea, der in Paris zur Welt kam, in Cannes studierte, sich nach langjährigen Aufenthalten in Los Angeles und London in Fayence (Var) niederließ und jetzt wieder in Cannes lebt. Sein neuer Roman ging in Toulon (zum Messepreis) weg wie warme Semmeln.

Am Montag dieser Woche, inzwischen bei einer erneuten Signier-Orgie, diesmal bei der Fnac in Nizza, verriet der Erfolgsautor auf entsprechende Nachfrage: „Ich habe keinen Schimmer, wie meine Romane zustande kommen. Es ist mir selbst jedes Mal wieder ein Rätsel.“ Natürlich sei er dankbar für die hohe Auszeichnung, und die Anerkennung sei ihm wichtig. „Aber mein Glück hing nie wirklich davon ab, ob ich den Goncourt erhalte oder eben nicht.“

Der Erfolg der „Fête du livre“ 2023 nach den schweren Einbrüchen in den Corona-Jahren war Toulon nun eine besondere Genugtuung.

Herbst-Filmfestival in Cannes: Hommage an Max von Sydow

Cannes ist zur Zeit wieder Hauptstadt der Siebten Kunst: In dieser Woche haben dort die 36. „Rencontres cinématographiques“ begonnen, so etwas wie die Internationalen Filmfestspiele im Mai, mit Stars – aber ohne großen Glamour, ohne Smoking und ohne roten Teppich.

Geehrt wird bei dieser Gelegenheit insbesondere Max von Sydow. Der schwedische Schauspieler mit französischem Pass war durch Ingmar-Bergman-Filme weltweit bekannt geworden. 2020 starb der Skandinavier in Seillans im Var.

Gezeigt werden während der „Rencontres“ acht ausgewählte Wettbewerbsfilme sowie 25 Vorpremieren. Präsidentin der Jury ist die britische Schauspielerin Jacqueline Bisset, die übers Kino sagt, „die Hauptsache ist zu faszinieren“. Die aus Nizza stammende 89-jährige Filmregisseurin Nadine Trintignant stellt ihre Dokumentation über den gewaltsamen Tod ihrer Tochter Marie vor.

Louis de Funès empfängt in Saint-Raphaël Charlie Chaplin

Zwei Kino-„Heroen“ treffen sich: Bis zum 31. Dezember zeigt das Museum Louis de Funès in Saint-Raphaël eine Ausstellung mit 300 Fotos, die Frankreichs berühmtesten Polizisten und den unvergesslichen „Charlot“ unter einen Hut bringen. Zu den Exponaten gehören auch Chaplins berühmter Spazierstock sowie Wachsfiguren von den beiden.

Cannes verneigt sich vor Mozart

In Cannes beginnt in dieser Woche eine sich bis Ende Januar hinziehende Konzertreihe, bei der sich alles um Mozart dreht. Leiter des Projekts „Amour, gloire et Mozart“ ist der aus Grasse stammende Olivier Py, von 2013 bis 2022 Chef des Festivals von Avignon und heute Leiter des Pariser Théâtre du Châtelet. Ausführend ist das Orchestre national von Cannes.

„Mozart ist ein Symbol der Freiheit, er ist die Inkarnation von Europa“, begründet Py sein aktuelles Thema. Er sei nicht nur ein musikalisches Genie gewesen, sondern auch „ein Ausbund an Mut und Menschlichkeit“. Er habe rund 850 Werke komponiert und mit seinem Vater fast ganz Europa bereist. Etliche der Werke würden jetzt im Auditorium des Arlucs in Cannes-La-Bocca aufgeführt, mehrere davon zum ersten Mal.

Picasso-Keramik in Nizza unter dem Hammer

Bei Boisgirard-Antonini in Nizza wird am Sonntag, 26. November, eine Terre de faience-Platte „Tête de chèvre de profil“ („Ziegenkopf im Profil“) versteigert, die Pablo Picasso 1952 in einer Auflage von 100 Exemplaren in seiner „Haustöpferei“ Madoura in Vallauris (Alpes-Maritimes) geformt hat. Die Galerie geht davon aus, dass die rechtwinklige Arbeit (Durchmesser 41 Zentimeter mit abgerundeten vier Ecken) zwischen 5000 und 8000 Euro einbringen wird.

Bekanntlich war Picasso im Keramik-Atelier Madoura längere Zeit „Lehrling“ der Eigentümer Suzanne und Georges Ramié gewesen. Zwischen 1946 und 1971 hatte der Spanier insgesamt rund 4000 Tonobjekte kreiert.

Femin’Art Toulon: Frauen zeigen, was sie drauf haben

In Toulon zeigen sich bei der „Femin’Art“ von heute bis Sonntag Frauen aus der gesamten Region wieder von ihrer kreativen Seite.

Im Palais des congrès Neptune präsentieren sie „reich an Farben und Talent“, was sie künstlerisch und handwerklich drauf haben. Zugleich wollen sie im „Salon des créatices“ mit ihren Schöpfungen dazu anregen, ihrer Fantasie „in der Freizeit und zur Entspannung“ freien Lauf zu lassen.

"Das Wunderbare, die Idylle und der Krieg": 125. Geburtstag von Erich-Maria Remarque

Im Westen viel Neues! Die Serie an Aktionen zur Erinnerung an Erich-Maria Remarque, der 1939 (wie wiederholt berichtet) mit seiner Geliebten Marlene Dietrich schicksalhafte Wochen am Cap d’Antibes (Hotel du Cap – Eden Roc) verlebte, reißt nicht ab: Der deutsch-französische Fernsehsender arte strahlte in dieser Woche die US-Adaption des Erfolgsromans „All quiet on the Western Front“ („Im Westen nichts Neues“/„A l’Ouest, rien de nouveau“) aus (jetzt auch in der Mediathek), und im Universitätsverlag in Remarques Heimatstadt Osnabrück ist aus Anlass des 125. Geburtstags des deutschen Schriftstellers soeben das Buch „Das Wunderbare, die Idylle und der Krieg“ (ISBN 978-3-8471-1676-9) erschienen. Es enthält Aufsätze zu Remarque und zur Lyrik des Ersten Weltkriegs („Grande Guerre“) und widmet sich einzelnen Aspekten der Werke und des Wirkens des Autors.

Behandelt wird in dem Buch auch die Frage nach der Aktualität der Bücherverbrennung von 1933 – neunzig Jahre danach – und was die Ermordung von Remarques Schwester Elfriede Scholz heute noch bedeutet. Ergänzt werden die Beiträge zu Remarque durch einen Aufsatz zur englischen und deutschen Lyrik des Ersten Weltkrieges sowie durch einige Rezensionen.

Wie berichtet, flohen zahlreiche verbrannte deutsche Dichter nach der Machtübernahme durch Hitler in den damals noch von Deutschen unbesetzten Süden Frankreichs, wo der General Pétain von Vichy aus mit dem „Führer“ kollaborierte. Die meisten von ihnen – von Thomas Mann bis zu Franz Werfel – siedelten sich in Sanary-sur-Mer, Bormes-les-Mimosas, Le Lavandou und Nizza an.

Herausgeber der noch druckfrischen Anthologie sind Alice Cadeddu, M.A., früher Mitarbeiterin am Remarque-Friedenszentrum der Universität Osnabrück und jetzt im Staatsministerium für Kultur und Medien tätig, Claudia Junk, M.A., Mitarbeiterin am Friedenszentrum, sowie Thomas F. Schneider, Privatdozent für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Osnabrück und bis Ende 2022 Leiter des Friedenszentrums.

Die erschütternde amerikanische und oscarprämierte Literaturverfilmung von „Im Westen nichts Neues“ (1930, Regie Lewis Milestone) schildert nahe am Roman die grausamen Fronterlebnisse des jungen deutschen Gymnasiasten Paul und seiner Kameraden, und zwar nicht etwa in seiner einst von der Zensur verstümmelten, sondern in der heutigen rekonstruierten und letztgültigen Fassung.

Übrigens...

Pirol heißt auf französisch Loriot. Dieses Wort wählte Mitte der 1950er-Jahre der unsterbliche Humorist Vicco von Bülow, der in diesem Monat 100 geworden wäre, als Pseudonym. Hintergrund: Der Pirol war der Wappenvogel seiner Familie.

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