Der weltberühmte deutsche Tenor Jonas Kaufmann sollte ab Sonntag eine Woche lang als Dichter Andrea Chénier auf Monacos Opernbühne stehen. Aus gesundheitlichen Gründen musste er nun absagen. Ersetzt wird er in Umberto Giordanos Oper kurzfristig vom deutsch-brasilianischen Tenor Martin Muehle.
Die erste Vorstellung von „Andrea Chénier“ beginnt am Sonntag, 19. Februar, um 15 Uhr, in Monacos Opéra Garnier. Weitere Aufführungen folgen am Dienstag, 21. Februar (Gala), am Donnerstag, 23. Februar, und Samstag, 25. Februar (jeweils 20 Uhr).
Uraufführung des Stücks in vier Akten war die Mailänder Scala am 28. März 1896. Die Neuproduktion entstand in Zusammenarbeit mit dem Teatro Comunale in Bologna.
Die Oper von Giordano (1867-1948) schildert Gewalt und Exzesse der Französischen Revolution. „Andrea Chénier“, das Glanzstück der Giovane Scuola, ist weit mehr als eine Reihe denkwürdiger Arien und Duette, die von den drei Hauptsolisten dargeboten werden. Es ist auch ein Chorwerk, dessen zahlreiche Charaktere mit lebendigen Strichen und bemerkenswerter Genauigkeit dargestellt werden.
So wird die ergreifende Geschichte der Liebe der jungen Madeleine de Coigny zum Dichter Andrea Chénier, die sie bis in den Tod hinein empfindet, durch eine geschickte Schilderung des Übergangs der Alten Welt in eine ungewisse Zeit und der zerstörerischen Impulse überlagert, die den Menschen befallen, sobald die sozialen Normen seiner Umgebung zu entschwinden drohen.
R.L.