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Fréjus, Schauplatz des jüngsten Kirchenskandals in Frankreich. Foto: Txllxt TxllxT, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Abt aus Fréjus will weiblichen Heiligen Geist heiraten – vom Priesteramt suspendiert

Ein Abt aus Fréjus im südfranzösischen Departement Var will eine Frau heiraten, bei der es sich nach seiner Überzeugung in Wahrheit um den Fleisch gewordenen Heiligen Geist handelt. Daraufhin hat ihn die Diözese Fréjus-Toulon mit Wirkung vom 17. März vom Dienst suspendiert. Die Kirche nennt das Ansinnen des Priesters „einen Ausrutscher, der viele gläubige Menschen zutiefst verletzt hat“.

Der Geistliche jedoch beharrt darauf, dass es sich bei der Angebeteten spanischer Herkunft um die „Verkörperung des Heiligen Geistes“ handelt. Daher darf er das Priesteramt nun nicht mehr ausüben. Das geht aus dem jüngsten Nachrichtenblog von Ouest-France! hervor.

Vorausgegangen war eine Untersuchung der für den Klerus höchstnotpeinlichen Angelegenheit. Die zuständige Kommission erklärte, der Abbé habe sich bei seiner Anhörung nicht nur zu seinen Eheabsichten bekannt, sondern überdies angekündigt, mit der gottesgleichen Senora auch eine Familie gründen zu wollen.

Monsignore Dominique Rey, Bischof der Diözese, berichtet auf France 3 Provence Alpes-Côte-d’Azur, dass der Abbé nun nur noch den Status eines Priesters ohne Amt innehabe. „Es ist eine Situation, die nicht sehr kohärent war in Bezug auf das, was man von einem Priester erwartet“, erläuterte Rey. „Es gab eine Entgleisung, die viele Menschen sehr betroffen gemacht hat.“

In der Tat ist es Priestern in der katholischen Kirche verboten, während ihrer Weihe zu heiraten oder in einer Partnerschaft zu leben. Wie weiter bekannt wurde, entstammt der Mönch der „Charismatischen Bewegung“, die jetzt von der Diözese aufgelöst wurde. Vor mehreren Jahren schon hatte er das „Haus des Heiligen Geistes“ gegründet, in dem sich mehrere Gläubige zusammengeschlossen hatten. Die Diözese will die ehemaligen Mitglieder der Gemeinschaft nun „mit einer Beratungsstelle sowie psychologischer und spiritueller Unterstützung begleiten“ und „die von dieser Situation betroffenen Personen in ihrem Gebet“ tragen.

Rolf Liffers

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