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Passt in jeder Beziehung in die Landschaft: Montaltos Venus von Milo in modernem Outfit, hier an der Promenade von Bandol. Das Original war 1820 in Griechenland von dem aus Hyères-les-Palmiers stammenden Olivier Voutier ausgegraben worden. Foto: Rolf Liffers

Bandol: Bildhauer aus dem Var reproduziert „Menschheit in Volumen“

Patrick Montalto kommt aus der „Veranstaltungsbranche“, wie er sagt, und denkt daher von Haus aus groß – und so sind auch seine Werke: monumentale Skulpturen nach weltbekannten klassischen Vorbildern. Bis zum 4. Juni bespielt der spät berufene Künstler aus dem Departement Var auf Einladung der Gemeinde die Promenade von Bandol (Quai de Gaulle). Und er hätte nach eigenen Angaben nichts dagegen, für weltweite Herausforderungen entdeckt zu werden.

Venus von MiloIch habe mir die Bildhauerei nicht ausgesucht. Sie hat mich entdeckt“, schildert er seine Geschichte. Eine Skulptur zu schaffen, sei „vor allem eine logistische Aufgabe“. In der Tat: Das von ihm verwendete Material ist gleichzeitig zerbrechlich, sperrig, schwer. Angefangen hat alles mit Miniaturen, „Schon als Kind habe ich gern Figürchen geknetet, die wie Schutzengelchen neben mir standen, wenn ich einschlief“.

Das Leben aber habe zunächst „tausend andere Sachen“ mit ihm vorgehabt. Erst nach vierzig Jahren habe er die Freude am Modellieren für sich wiederentdeckt. Als er irgendwann habe umsatteln müssen, sei er mehr zufällig an der Kunsthochschule Toulon gelandet. Dort belegte er mehrere Kurse und bemerkte dabei eine „Vorliebe für Materialstufen“.

Montalto erinnert sich, wie fasziniert er schon als kleiner Junge von Mythen gewesen sei: „Ich sammelte förmlich Märchen und Legenden und fühlte mich besonders von der griechischen Götterwelt und ihrer Symbolik angezogen.“

Seit einiger Zeit erschafft Montalto im eigenen Atelier in La-Londe-les-Maures bei Hyères-les-Palmiers metaklassische Monumentalskulpturen (aber auch „kleinere Sachen“): Seine Werkstatt ist zwar nicht groß, aber die Decken sind hoch genug auch für voluminöse Objekte. Außerdem gibt es einen Außenbereich. Da zahle es sich aus, dass er in der Gestaltungsbranche gelernt habe, massige Volumen in Einzelteilen zu transportieren.

R. Liffers

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