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So lieben wir den Himmel zwar alle - aber ohne Regen geht’s einfach nicht. Foto: J. Plenio, Pixabay

Neuer Negativrekord in Frankreich: 32 Tage ohne Regen

So viele Tage am Stück ist es in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie trocken geblieben. Einige Dörfer erhalten ihr Trinkwasser bereits jetzt aus Tankwagen. Strengere Regeln zum Wassersparen sollen bald Abhilfe schaffen. Kommenden Montag trifft Umweltminister Christophe Béchudie Präfekten seines Landes zu einem Krisengespräch, darunter auch die des besonders betroffenen Midi.

Am Mittwoch waren es genau 32 Tage in Folge ohne Regen. Dies sei die längste Zeitspanne ohne nennenswerten Niederschlag seit Beginn der Messungen 1959, teilte der französische Wetterdienst mit. Für den heutigen Freitag war eine „Erlösung“ angekündigt. Doch wieder blieb der angekündigte Segen von oben weitestgehend aus. In den Alpes-Maritimes etwa hat es am Morgen zwar kurzzeitig kräftig geschüttet, aber nicht ausreichend, als dass die Feuchtigkeit in die Tiefe hätte vordringen können.

Zuletzt hatte es in Frankreich im Jahr 2020 bereits 31 regenfreie Tage in Folge gegeben, allerdings etwas später im Jahr. Im Winter, wenn der Grundwasserspiegel eigentlich wieder steigen sollte, ist der Regenmangel besonders bedrohlich.

»Der Klimawandel bedeutet, dass die Wasserreserven in Frankreich um 15 bis 40 Prozent sinken«, sagte Béchu dem Sender FranceInfo. Der Minister forderte einen sorgfältigeren Umgang mit Wasser. »Wir haben eine Kultur der Verschwendung«, kritisierte er.

Bald Restriktionen beim Wasserverbrauch?

Am kommenden Montag wolle er mit den Präfekten mögliche Einschränkungen erörtern, die bereits von März an gelten sollen. Dies sei nötig, »um katastrophale Engpässe im Sommer zu verhindern«.

Die zunehmende Häufigkeit und Intensität der Dürreperioden ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Folge des menschengemachten Klimawandels. Bereits im vergangenen Sommer hatte Frankreich unter einer großen Dürre gelitten. Zeitweise standen im vergangenen Sommer gar Atomkraftwerke wegen Wassermangels still.

Weniger als ein Prozent des genutzten Wassers werde in Frankreich wieder aufbereitet, in Spanien seien es 20-mal mehr. Zudem verliere sich etwa ein Fünftel des Trinkwassers durch Lecks – in manchen Gegenden gingen so bis zu 70 Prozent des Trinkwassers verloren.

R. Liffers

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