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Johnny Depp im Jahr 2020. Foto: Harald Krichel, Johnny Depp-2757, CC BY-SA 3.0

Verleumdung: Johnny Depp und Amber Heard legen Rechtsstreit bei

Monatelang hatten sich Johnny Depp und Amber Heard vor Gericht gestritten. Jetzt haben sich die beiden Hollywoodstars und Ex-Eheleute geeinigt: Gemessen an einem Juryurteil kommt Heard nun deutlich günstiger davon. Depp verbringt nach wie vor regelmäßig Zeit in seinem Anwesen an der Côte d’Azur, das er mit seiner vorigen Frau Vanessa Paradis erworben hatte.

Heard habe diese »schwierige Entscheidung« nach reiflicher Überlegung getroffen, schrieb die 36-Jährige am Montag auf Instagram, mehrere Monate nach einem Juryurteil im Verleumdungsprozess, wonach sie zu einer Zahlung von mehr als zehn Millionen Dollar (etwa 9,5 Millionen Euro) an Depp (59) verpflichtet wurde. Dies sei aber kein Schuldeingeständnis, versicherte Heard.

»Ich treffe diese Entscheidung, nachdem ich das Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem verloren habe, wo meine ungeschützte Zeugenaussage als Unterhaltung und Futter für die sozialen Medien diente«, erklärte sie zur Begründung. »Selbst wenn mein US-Berufungsantrag erfolgreich ist, wäre das beste Ergebnis ein neuer Prozess, in dem eine neue Jury sich erneut mit der Beweislage befassen müsste. Ich kann das ganz einfach nicht ein drittes Mal durchmachen.«

Depps Anwälte erklärten, die Einigung umfasse eine Zahlung von einer Million Dollar von ihr an ihn, um alle finanziellen Ansprüche zu begleichen. »Wir freuen uns, dass wir dieses schmerzhafte Kapitel für Mr. Depp, der während des gesamten Prozesses deutlich gemacht hat, dass es ihm vor allem darum ging, die Wahrheit ans Licht zu bringen, formell abschließen können. Die einstimmige Entscheidung der Geschworenen und das daraus resultierende Urteil zugunsten von Herrn Depp gegen Frau Heard bleiben in vollem Umfang bestehen«, hieß es.

Ein Geschworenengericht in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia hatte Heard im Juni wegen Verleumdung zum Schadensersatz in Millionenhöhe an den »Fluch der Karibik«-Darsteller verurteilt. Depp wurde lediglich zur Zahlung von zwei Millionen Dollar Schadensersatz an die aus Filmen wie »Aquaman« und »The Danish Girl« bekannte Schauspielerin verurteilt.

Depp hatte Heard, mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt. Grund war ein Beitrag Heards für die »Washington Post« aus dem Jahr 2018, in dem die Schauspielerin sich als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete. Heard nannte ihren Ex-Mann dabei zwar nicht namentlich; der heute 59-Jährige argumentierte aber, der Vorwurf ziele eindeutig auf ihn ab und habe seiner Karriere schwer geschadet.

Heard und Depp hatten sich bereits 2020 in England vor Gericht gegenübergestanden. Depp klagte damals gegen das britische Boulevardblatt »Sun«, das ihn als »Ehefrauen-Schläger« bezeichnet hatte. Heard sagte damals als Zeugin aus – und Depp verlor den Prozess.

Von den dereinst so glücklichen gemeinsamen Jahren von Depp und seiner vorigen Partnerin Vanessa Paradis ist nur ein Scherbenhaufen übrig geblieben. Noch immer halten sich zwar beide oft auf ihrem Anwesen in Plan-de-la-Tour im Departement Var auf. Sie mit ihrem neuen Ehemann (wir berichteten); er, um Rockmusik zu komponieren. Die traumhafte Anlage steht jedoch für schlappe 30 Millionen Euro zum Verkauf, die allerdings bisher noch niemand bezahlen wollte.

RL

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