Caroline, Prinzessin von Monaco und Hannover, Herzogin von Braunschweig und Lüneburg sowie Präsidentin der hochrenommierten monegassischen Kulturstiftung „Fondation Prince Pierre“, hat die franko-marokkanische Erfolgsautorin Leïla Slimani nach Monte-Carlo eingeladen. Dort wird sich die 43-jährige international bekannte und vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin am kommenden Montag, 31. März, ab 18.30 Uhr bei einem „Schreibworkshop“ im Théâtre des Variétés zum gemeinsamen „Nachdenken über das Schreiben“ anbieten. Dabei sollen Themen wie „Einsamkeit“ und „Die Zähmung der Dunkelheit“ im Fokus stehen.
Bereits für ihren zweiten Roman „Dann schlaf auch Du“ war Slimani 2016 mit Frankreichs Literatur-„Nobelpreis“ – dem Prix Goncourt – ausgezeichnet worden. Noch im selben Jahr war sie der Shooting Star der Fête du livre du Var in Toulon. Danach war ihr kometenhafter Aufstieg nicht mehr aufzuhalten. Sie schrieb praktisch einen gesellschaftskritischen Bestseller nach dem anderen und fand auch in Deutschland großen Zuspruch.
Daneben mischte sich Leïla Slimani immer wieder offensiv politisch ein:
Nach den Anschlägen vom 13. November 2015 in Frankreich verfasste sie in Le 1 einen Beitrag mit dem Titel „Intégristes, je vous hais“.
In der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen 2017 unterstützte sie Emmanuel Macron, um dem „Niedergang und dem Hass“ entgegenzuwirken, den Marine Le Pen in ihren Augen verkörpert. Aber auch „aus Überzeugung“, denn „die Jugend, die Modernität von Emmanuel Macron – der auch ein starker Verfechter der Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist – werden Frankreich, das derzeit in einer Form von großem Pessimismus steckt, neuen Schwung verleihen“, zeigte sie sich überzeugt.
Macrons Angebot, Kulturministerin zu werden, lehnte sie jedoch ab, übernahm aber den Posten als persönliche Vertreterin des Regierungschefs für die Frankophonie. Trotz dieser Funktion veröffentlichte sie im November 2018 ein Pamphlet als Reaktion auf einen Austausch zwischen Macron und einem Kriegsveteranen in Verdun über undokumentierte Migranten, in dem sie die Verachtung gegenüber den Betroffenen anprangerte.
Im Oktober 2019 widersetzte sie sich öffentlich der Abschiebung von Samira, einem zehnjährigen Mädchen von der Elfenbeinküste, das schließlich in Frankreich bleiben durfte.
Im Juni 2017 erhielt Leïla Slimani den goldenen “Out d’or du coup de gueule“ der Association des journalistes LGBT (AJL), weil sie im November 2016 in der Sendung “C à vous” auf France 5 die Strafbarkeit von Homosexualität in Marokko kritisiert hatte.
Die Fondation Prince Pierre war im Februar 1966 von Fürst Rainier III. zu Ehren seines Vaters Fürst Pierre gegründet worden, einem großen Förderer der Kultur. Die 68-jährige Caroline, die die Stiftung heute leitet, hat sich zum Ziel gesetzt, das zeitgenössische Schaffen auf den Gebieten Literatur, Musik und Kunst zu unterstützen. Dazu werden u.a. jährlich dotierte Preise verliehen.
Rolf Liffers